Liebling der Woche: Erbarmen

Gar nicht mein Metier sind eigentlich Thriller.
Das gilt sowohl für Filme, als auch für Bücher.
Ich mag Spannung, aber ich mag es nicht, wenn sich mir die Brust beim Lesen bzw. Zusehen unangenehm zusammen zieht.
Während mein Freund und vor allem sein Vater daran Gefallen finden, bin ich doch mehr der historische Lesefreund, der ergreifende Geschichten mag, die ans Herz gehen und weniger an die Nieren.

Aus akutem Lesemangel hab ich mich aber dennoch dazu hinreißen lassen, ein Exampel dieser Büchergattung von Schwiegerpapa in spe auszuleihen.

"Erbarmen" von Jussi Adler-Olsen.




Schon beim Lesen des Klapptextes wurde ich innerlich unruhig. Die Vorstellung, jahrelang in einer Druckkammer eingesperrt zu sein und nicht zu wissen, warum und was mit einem passiert; wie lange man noch leben würde und ob man das überhaupt will, all das verursachte ein unangenehmes Gefühl in mir.
Dennoch lies mich der Text auch nicht mehr los und ich wollte und musste irgendwann auch einfach wissen, was genau Merete, so der Name der Frau, zugestoßen war und warum.

Dass ich das Buch in einem Rutsch verschlungen hab, liegt neben der Story selbst auch am guten Schreibstil und den beiden Ermittlern Carl und Assad, die beide auf ihre kauzige Art sympathisch sind.

Das - wie bei so einigen Beurteilungen bei amazon - relativ schnell klar ist, wie das Buch ausgehen wird, bzw. wer hinter dem Verschwinden von Merete steckt, tat meiner Lesefreude aber keinen Abbruch.

Was mich am Buch gefesselt hat, waren die Motive und die Art ihrer Beschreibung.
Keine leichte Kost für mich, im Gegenteil, das Buch liegt mir noch im Magen mit dem ganzen Spektrum menschlicher Grausamkeit und dennoch oder vielleicht gerade darum:
Ein absoluter Lesetipp.