Innehalten

Ich glaube, mein Leben passt mir gerade nicht mehr.
Es ist, als könnte ich gerade tun und machen was ich will und es geht einfach nichts vorwärts.
Was anderen leicht von der Hand geht, was anderen an Glück passiert, lässt mich neidisch und deprimiert zurück, weil ich schon eine ganze Weile keine solche Erfahrung mehr machen durfte.

Ich hab keinen Hang zur Depression, keineswegs.
Wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich das strahlende Gegenteil davon bin, das in allem das positive sehen kann.

Es ist nicht so, dass ich am Abgrund der Verzweiflung stehe, mit mir hadere (na gut, ein wenig) und keinen Ausweg mehr seh.
Ich bin einfach nur müde. Zu müde, um mich andauernd zu rechtfertigen, müde, um mich aufzuraffen und am Ende wieder nichts zu erreichen.

Ich suche eine weitere Konstante in meinem Leben.
Sicherheit, die mich hält, auf die ich mich verlassen kann.
Und oh, für wie dumm ich mich doch in eben diesen Momenten halte.

Tief in mir wurzelt das Wissen, dass ich liebenswert bin. Wie eine stille, mächtige Weide, die sich in unglaublicher Tiefe vom Grundwasser speist.
Mein Grundwasser ist mein Glaube und ich bin mir gewiss (um das ganze mal biblisch auszudrücken), dass ich von der größten Macht des Universums geliebt und getragen werde und er es gut mit mir meint.

Familie, die mir den Rücken stärkt, einen Mann zur Seite, der immer für mich da ist, der auf mich Acht gibt, mich liebt (unfassbarer fast noch für mich als die Tatsache, dass Gott mich liebt) und mit mir durch jedes Tal geht und auf jeden Berg klettert.

Dennoch schleichen sich diese Momente der Niederlage ein, leise, sacht, unerwartet.
Und dann sitz ich vor meinem privaten Scherbenhaufen und weiß gar nicht, was ich machen soll.
Ich bin Meisterin der Verdrängung. Zumindest nach außen.
In mir arbeitet und wühlt die Enttäuschung und ich weine in mich hinein.

Und im CD Player läuft Lifehouse.
"I know that I'll never be alone // You will never let me go // You are my anchor // Hold my hand while I'm sinking in the sand // No one else could understand // You are my anchor"

Daran erinner uns wohl nur die Stürme des Lebens in dieser besonderen Dringlichkeit...